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DE – Sächsische Schweiz (3/2017)

DE – Sächsische Schweiz (3/2017)

Kurztrip in die sächsische Schweiz (27.3. -30.3.2017)

Vom 27.3. – 30.3.2017 war ich auf einem Kurztrip in der sächsischen Schweiz (Elbsandsteingebirge). 3 tolle Tage, 3 tolle Wanderungen. Übernachtet habe ich im Auto auf dem Caravan Camping Platz in Gohrisch (http://caravan-camping-saechsischeschweiz.de/de/). Ein netter Platz mit sauberen Sanitäreinrichtungen und nettem Personal. Gekostet haben mich die 3 Nächte knapp 50 Euro inkl. duschen. Eigentlich wollte ich bis Freitag bleiben jedoch hat mein Knie ab Mittwoch verrückt gespielt :(. Ich hoffe es ist nur ne Überlastung … laufen geht jedenfalls gerade nicht so gut ^^. Also ging es bereits Donnerstag wieder heim.

Montag bin ich gegen 13:30 in Gohrisch angekommen. Mein Plan für den Tag war eine Wanderung über die 3 Tafelberge. Das sind der Papststein, der Kleinhennersdorfer Stein und der Gohrisch. Mein Auto habe ich auf dem Wanderparkplatz zwischen Gohrisch und Papststein geparkt ( € 3,00 die Tageskarte). Kurz noch einen Kaffee gemacht und den Rucksack gepackt und dann ging es auch schon rauf zum Papststein. Oben angekommen, natürlich außer Puste, die Aussicht genossen, ein paar Fotos geschossen und weiter ging es zum Kleinhennersdorfer Stein. Der Aufstieg auch hier nicht sonderlich spektakulär. Oben dann ein wenig umgeschaut und auf dem Fels Pause gemacht, Tee getrunken und die Sonne genossen. Nach dem Abstieg ging es ein kurzes Stück durch Wald und Wiese vorbei an einem Hirschgehege. Diese waren wirklich nett anzusehen und sahen mit ihren wackelnden Ohren irgendwie witzig aus. Eine gute halbe Stunde später war ich dann am Aufstieg zum Gohrisch. Hier hatte ich gelesen dass es einen normalen und einen „schweren“ Aufstieg durch die Falkenschlucht gibt. Diesen sollte man unbedingt bevorzugen da er interessanter ist. Ja, interessant war es. Es ging durch wirklich enge Spalten und über ein paar Leitern hoch auf den Berg. Ich hatte erst gedacht da nie durchzukommen aber es ging und hat einen riesigen Spass gemacht. Oben bin ich zunächst nach Links zur Wetterfahne gegangen. Von hier kann man schön die vorher bestiegenen Berge sehen. Auch hier wieder Aussicht und Wetter genossen und Fotos gemacht und dann ging es weiter zur Anderen Seite des Berges und von hier wieder runter zum Auto. Eine kleine feine Wanderung von ca. 6.5 km die wirklich Spaß gemacht hat.

Dienstag hatte ich eine Wanderung über den Gratweg Thorwalder Wände geplant. Dies ist kein offizieller Wanderweg, im Gegenteil, man bewegt sich in der Kernzone des Nationalparks. In der Kernzone gilt Wegegebot, d.h. es dürfen nur offiziell markierte Wege begangen werden!!!
Der Gratweg war früher ein offizieller Wanderweg und wurde 1979 gesperrt und komplett zurückgebaut. Es muss ab und zu geklettert werden und es gibt die eine oder andere „knifflige“ Stelle. Ich bin kein Kletterprofi und auch sicher nicht der Fiteste … habe es aber geschafft.
Vom Wanderparkplatz Neumannmühle (Tageskarte wieder € 3.00) geht es durch den gro0ßen Zschand bis zum Zeughaus und kurz dahinter Rechts rum. Einige Meter weiter biegt links ein Wanderweg (großer Hochhübelweg) ein und es geht erstmal ordentlich bergauf. Oben angekommen gehts wieder nach rechts und um zwei Kurven und dann nach links vom Weg nach oben auf den Gratweg (siehe GPS Daten, auf der Tourenseite). Der Weg ist nur noch ein schmaler Pfad aber gut zu erkennen. Der Eine oder Andere geht hier also noch lang. Der Weg ist sehr abwechslungsreich. Es geht immer rauf und runter und hin und wieder muss man durch Spalten klettern wo dann auch Hände und Knien benutzt werden müssen. Zu zweit sicher etwas einfacher aber auch alleine machbar. Hier sollte man dann jedoch noch vorsichtiger sein und sich 2x überlegen ob der nächste Schritt sinnvoll ist oder nicht! Hilfe kommt hier oben nicht im Minutentakt! Entgegen den Aussagen auf anderen Seiten, dass es hier kaum Aussichten gibt, fand ich doch  viele schöne Punkte an denen auch gut zu sehen war. Vielleicht lag es aber auch daran dass es erst Ende März war und die Laubbäume noch kahl sind. Der Pfad schlängelt sich über den Berg und man kommt sich ein bisschen vor wie im Märchenwald :). Nach einer ganzen Zeit kreuzt einen offiziellen Wanderweg. Hier ist der Gratweg auch schon fast zu Ende und man könnte nach Rechts absteigen. Eigentlich verpasst man nichts mehr wirklich. Wer weitergeht der schaut ob zufällig Wanderer den offiziellen Weg entlangkommen und wartet ab bis diese durch sind. Man muss sich ja nicht zeigen wenn man verbotene Dinge tut ;-). Am Ende des Weges geht es nochmal durch eine enge Spalte und dann den Grenzweg runter (sehr steiler Abstieg!) bis ins Tal. Im Tal angekommen geht es dann weiter nach rechts durch den Zeichengrund, den großen Zschandbach entlang bis man wieder auf den markierten Wanderweg Richtung Zeughaus kommt. Ab hier ist der Weg zurück zum Parkplatz wenig spektakulär … einfach eine gute Stunde durch den Wald latschen bis zum Parkplatz. Auf anderen Seiten wird die Runde andersherum gegangen. Ich würde, wenn ich den Weg wieder gehe, wieder diese Richtung laufen. Aus dem einfachen Grund dass ich die „kniffligen“ Stellen nicht runter wollen würde, außer ich habe ein Seil dabei und kann mich durch die Spalten ablassen.
Mir hat die Wanderung sehr viel Spaß gemacht. Ich würde sagen das dass eine meiner schönsten Wanderungen war. Man muss immer mal wieder schauen ob man richtig ist da sich die Wege manchmal verzweigen. Wirklich verlaufen kann man sich aber nicht. Immer wieder mal schauen ob in den Felsen Aussparungen sind (die alten Auflagen der Stufen und Leitern) und man findet den Weg. Wenn man im Netz ein wenig sucht findet man auch noch eine alte Karte und diese auf A3 gedruckt ist wirklich hilfreich. Sehr abwechslungsreich, sehr schön und sehr fordernd. Wer halbwegs krauchen kann der sollte den Weg einfach mal gehen. Gern bin ich dabei 😉

Mittwoch hatte ich keine direkte Tour geplant. Nur einige Punkte die ich mitnehmen wollte wie den Kuhstall, die Affensteine und die Idagrotte. Es wurde dann doch deutlich mehr. Aber lest selbst.

Los gings am Wanderparkplatz Lichtenhainer Wasserfall (Tageskarte hier € 4.00). Vom Parkplatz gehts direkt bergauf zum Kuhstall. Das zweitgrößte Felsentor der sächs. Schweiz. Von hier kann man dann über die Himmelsleiter noch ein Stück höher und von dort eine wunderbare Aussicht genießen. Man kann auch den kleinen Winterberg sehen … mein nächstes Ziel. Nach dem Abstieg geht es eine Weile ohne großes Auf und Ab. Sehr angenehm zu gehen. Der Aufstieg zum kl. Winterberg hat es dann wieder in sich. Es ist erst ein Anstieg zu gehen bevor es über etliche Stufe hoch geht. Oben angekommen geht es dann, nach einer kleinen Verschnaufpause weiter auf der oberen Affensteinpromenade. Auch hier wieder Entspannung pur. Recht grade mit ein paar kleinen „Schikanen“. Nichts wildes, sehr gut machbar. Nach ca. 1,5 km kommt man an der Idagrotte an. Hier wieder über ein paar Klamotten geklettert und einen schmalen Felsvorsprung passiert (Haltegriffe vorhanden) und schon ist man in der Grotte. Eine ziemlich große Höhle mit toller Aussicht. Ein guter Punkt um Pause zu machen und sich ein wenig zu stärken.

Von hier bin ich dann weiter zum Carolafelsen. Auch hier wieder herrliche Aussichten in den Sandstein. Weiter die obere Affensteinpromenade entlang und einen kleinen Abstecher bis zum Sandlochwächter (eigentlich ein Klettergebiet) gegangen. Da war ich dann wieder ganz alleine und habe eine weitere Pause eingelegt. Herrlich entspannend und aussichtsreich. Zurück zur obere Affensteinpromenade sollte es weiter gehen bis zur wilden Hölle und dort wollte ich eigentlich absteigen runter ins Tal. Leider muss ich da einen Abzweig verpasst haben und bin die obere Affensteinpromenade weiter gelaufen. Diese wird hier zum Bergpfad (grüner Pfeil auf hellgrauem Grund) und ist deutlich anspruchsvoller wie die normalen Wanderwege. Ich habe dadurch meinen Weg um einige, für ich recht kraftzehrende, Kilometer verlängert und hatte zwischendurch schon gedacht ich hab mich total verlaufen. Naja, irgendwie hatte ich das ja auch. Der Weg ist, wenn man nicht schon 10km auf dem Tacho hat, bestimmt viel spannender und macht richtig Spass … ICH wollte nur noch runter ^^. Irgendwann kam dann noch eine echt knifflige Stelle, ein ca 30cm breiter Felsvorsprung ohne Haltevorrichtungen. Hier hatte ich echt ein wenig Schiss, beruhigt und ermutigt weiterzugehen hatte mich dann nur die Tatsache dass ich nicht ins Tal gefallen wäre sondern nur ca. 2-3 Meter … also durch, aufatmen und weiter.

Irgendwann bin ich dann auf dem Königsweg gelandet und von hier dann abgestiegen zum Beuthenfall (ein Parkplatz nur wenige hundert Meter vor dem Parkplatz Lichtenhainer Wasserfall). Der Abstieg war recht steil und wenig schön da das umgebene Gelände durch Harvester zerfahren und niedergeholzt war … wirklich nicht schön (aber es waren ja nur einige hundert Meter). Am Parkplatz Beuthenfall angekommen habe ich noch kurz an der Straßenbahnhaltestelle gerastet um dann weiter zu wandern zum Parkplatz Lichtenhainer Wasserfall wo mein Auto stand. Dort angekommen brauchte ich erst mal einen Kaffee. Gut dass dafür alles im Auto ist und ich mir jederzeit einen aufbrühen kann :-). Als ich grad am Wasser kochen war parkte neben mir ein Caddy ein. Der Fahrer stieg aus, öffnete seine Hecktüren und setzte sich erstmal Wasser auf um etwas zu essen zu bereiten. Schnell waren wir im Gespräch und ich lernte so den Andreas aus Potsdam kennen der wie ich im Auto pennt. Es gibt also noch mehr denen das Spaß macht und die mit einfachen Mitteln auskommen. Wir haben uns noch unsere Ausbauten gezeigt und irgendwann ist jeder wieder seiner Wege gezogen.
Im Prinzip war es auch wieder eine tolle Wanderung die etwas kürzer hätte ausfallen dürfen. Irgendwie war es für mein Knie dann wohl doch zu viel und ich hatte die letzten Kilometer Schmerzen. Diese Schmerzen haben mich dann leider dazu gebracht am kommenden Tag heim zu fahren und halten bis heute (Samstag) an :-(.