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DE, AT – Alpen, Mainz, Marburg (10/2019)

DE, AT – Alpen, Mainz, Marburg (10/2019)

17.10.2019 – Los gehts

Am Donnerstag nachmittag ging es für uns wieder los. Auf dem Plan stand ein wenig Wandern in den Alpen, Verwande in Mainz und Freunde in Marburg besuchen. Wir wollten einfach nur noch einige Kilometer machen und uns dann irgendwo einen ruhigen Schlafplatz suchen. Wir kamen bis Thüringen und suchten einen uns schon bekannten Wanderparkplatz in der Nähe von Stelzendorf auf. Hier hatten wir im vergangenen Jahr schon einmal übernachtet und das klappte auch dieses mal wieder einwandfrei.

18.10.2019 – Weiter in den Allgäu

Nun war es auch schon fast an der Zeit sich langsam um einen Stellplatz zu bemühen. Da wir im Besitz eines Landvergnügen Abos sind wollten wir das mal testen. Wir suchten uns einen Hof im Allgäu mit Blick auf Neuschwanstein raus, telefonierten mit den netten Besitzern und machten uns kurz darauf auf den Weg.

Am Hof angekommen parkten wir das Auto und wurden sofort freundlich empfangen. Man zeigte uns den Hof und die sanitären Einrichtungen. Auf dem Hof gab es auch einen Hofladen mit einigen selbst gemachten Produkten. Unter anderem Naturjoghurt, Würstchen usw. Alles sehr lecker und so gab es einige der Produkte auch direkt zum Abendbrot. Schloß Neuschwanstein war tatsächlich zu sehen … aber doch noch eine Ganze Ecke entfernt. Also eigentlich konnte man es nur erahnen :).

Eine gute Nacht haben wir hier aber verbracht. 

Am Freitag ging es nach dem Aufstehen und einer gemütlichen Tasse Kaffee weiter in Richtung Alpen. Ein genaues Ziel hatten wir nicht und ich wollte auf dem Weg noch einen Angelladen besuchen bei dem ich sonst nur bestelle. Wenn man da vorbeikommt kann man ja auch mal vor Ort etwas kaufen. Irgendwann kamen wir dort an. Katrin machte ein Mittagsschläfchen und so hatte ich Zeit entspannt durch den Laden zu schlendern. Nachdem ich fertig war und das Schläfchen beendet war es wieder Zeit für Kaffee. In der Nähe hatten wir eine nette Konditorei gesehen und so fuhren wir dort hin. Es gab sehr leckeren Kuchen und dazu Kaffee. Ein schöner Urlaubsauftakt.

 

19.10.2019 – Neuschwanstein

Da wir nun schon so dicht an Neuschwanstein waren, lag es Nahe das Schloß zu besuchen. Heute war Samstag und wir rechneten mit vielen Besuchern. Dem war natürlich auch so. Es waren wirklich viele Menschen unterwegs. Eigentlich hätten wir das Schloß gern besichtigt aber die Eintrittskarten sind zeitgebunden und wir hätten über 3h warten müssen um in das Schloß zu kommen. Also gingen wir ohne Eintrittskarte hoch um es wenigstens von außen zu betrachten. Sicher wäre es auch innen interessant gewesen aber auch so war es eine schöne Runde, die wir um das Schloß herum gemacht haben. 
Wieder unten angekommen stärkten wir uns noch mit Bratwurst und Pommes um dann weiter Richtung Österreich zu fahren.
Ein wirkliches Ziel hatten wir nicht und so landeten wir irgendwann in Holzgau im Lechtal. Hier sind wir noch ein wenig gelaufen und haben dabei eine > 200m lange und > 100m hohe Hängebrücke überquert. Hier waren auch viel weniger Menschen unterwegs als in Neuschwanstein. Herrlich. 
Da in Tirol das wilde campen verboten ist fuhren wir auf einen netten kleinen Campingplatz in der Nähe. Hier kochten wir zu Abend und unterhielten uns eine ganze Zeit mit dem Betreiber. Ein schöner Tag ging zu Ende uns fielen wir dann irgendwann in den Schlaf.

20.10.2019 – Wandern zum Steinjöchl

Heute sollte es mal wieder etwas höher hinausgehen und zu schnürten wir unsere Wanderschuhe. Wir hatten vor den falschen Kogel zu besteigen. Dabei kommt man am Steinjöchl vorbei. Der Aufstieg war recht steil und so wurde uns schnell warm. Das war gut weil das Wetter nicht so toll war. Es war kalt und windig. Der erste Teil der Wanderung war aber noch erträglich. Weiter oben, als wir dann nicht mehr im Schutz der Berge waren wurde es extrem windig. Am Steinjöchl angekommen sahen wir einige andere Wanderer die bereits auf dem falschen Kogel waren. Vom Steinjöchl (2198m) waren es nochmal ca. 200hm auf den falschen Kogel. Alles freies Feld und ziemlich steil. Der Wind hatte inzwischen Sturmcharakter und so beschlossen wir abzubrechen und zurück zu gehen. Da sich unsere alpinen Erfahrungen in Grenzen hielten war das sicher keine falsche Entscheidung. Später bereuten wir die Entscheidung ein wenig aber Sicherheit geht vor! Da wir dadurch einiges an Zeit gespart haben war noch genug Zeit weiter zu fahren. So landeten wir am späten Nachmittag an der Zugspitzbahn in Österreich. Gern wären wir am nächsten Tag zu Fuß auf die Zugspitze gewandert. Da der Weg aber doch sehr lang und beschwerlich ist wäre das für uns nicht zu schaffen gewesen. Im Herbst fahren die Bahnen gegen 16 Uhr das letzte Mal runter … hätten wir nicht geschafft da die Tour bestimmt 8-10h dauert (gut 20km mit fast 2000hm). Also suchten wir nach netten Orten in der Umgebung und fanden recht schnell eine Wanderung durch die Höllentalklamm. Wir fuhren noch bis zum Parkplatz der Klamm und suchten Infos zusammen. eine ganz wichtige Info war: die Klamm ist nur noch am kommenden Tag geöffnet. Also war klar dass wir die Tour morgen machen müssen :). Da auch hier auf dem Parkplatz das Übernachten nicht erlaubt war fuhren wir nach Garmisch. Direkt unter der Schanze ist ein Parkplatz an dem das übernachten erlaubt ist. Hier kostet die Tagesparkkarte 2,5 oder so und theoretisch könnte man die Nacht auch umsonst stehen. Die Parkgebühr ist nur von 8-20 Uhr fällig. Am Parkplatz ist auch ein kostenpflichtiges, sehr sauberes Klo. Der Platz ist nicht schön, direkt an der Bahnlinie und morgens auch Baustelle … aber immer noch besser als für irgendwelche WoMo Stellplätze 30 Euro zu bezahlen ^^. 

21.10.2019 – Höllentalklamm

Nach einer eher unruhigen und kurzen Nacht aber einem guten Kaffee fuhren wir zum Parkplatz der Klamm. Wir frühstückten in Ruhe, schmierten uns ein paar Brote für unterwegs und dann ging es auch schon los. 
Um den Eingang der Klamm zu erreichen ist erstmal ein strammer Fußmarsch von gut einer Stunde nötig. Es geht stetig bergan. Ab und zu kann man den Eingang der Klamm sehen und fragt sich immer wieder: warum tut man das :). Am Eingang der Klamm rasteten wir kurz und gingen dann rein. Eintritt kostet sonst 5 Euro pro Nase … war aber, vielleicht weil es der letzte geöffnete Tag war, kostenlos. Gleich hinter dem Eingang gibt es eine kleine Hütte die ein Museum ist. Hier kann man einige interessante Fakten zur Klamm finden. Die Klamm schließt über den Winter da es hier extreme Schneemengen und sehr hohe Lawinengefahr gibt. Stege werden zurückgebaut und die Klamm „winterfest“ gemacht. Wir haben ja schon die eine oder andere Klamm besucht. Diese war auch wieder sehr schön und beeindruckend. Sehr steile hohe Wände und Wassermassen ohne Ende. An einer Stelle konnte man, wenn man hochschaute, in 70m Höhe eine schmale Brücke über die Klamm sehen. Wir dachten noch: cool, da würden wir auch gern langgehen. Irgendwann hat jede Klamm ein Ende. Diese auch. Wir gingen dann noch weiter bis zur Höllentalangerhütte (hatte schon geschlossen) und machten hier eine längere Rast um ein wenig auszuruhen. Der Rückweg führte uns erst auf der gleichen Strecke zurück. Kurz vor Beginn der Klamm ging jedoch ein anderer Weg in Richtung Hammersbach (da irgendwo steht unser Auto). Ausgewiesen als Klettersteig waren wir nicht sicher ob das ohne Sicherheitsausrüstung machbar ist. Da aber einige andere Leute und auch Familien mit Kindern ohne Sicherungen dort lang gingen entschlossen wir uns das auch zu tun. Der weg führte an teilweise steilen Abhängen auf der anderen Seite der Klamm entlang und war wirklich sehr schön. Viel ruhiger als durch die Klamm. An ein einigen Stellen gab es Stahlseile zur Sicherung. Wenn man trittsicher und schwindelfrei ist kann man den Weg gut ohne Sicherung gehen. Irgendwann kamen wir an die kleine Brücke über die Klamm … wo wir unten noch dachten: da drüber wäre cool. Nun war es soweit und wir konnten rüber …. herrlich. Der weitere Weg zum Parkplatz bot teilweise tolle Aussichten und auch einige Stellen an denen man besser nicht stolpern sollte. Nach einer ganzen Zeit und einer herrlichen Tour kamen wir dann irgendwann gesund und nicht mehr munter am Auto an. Diese Tour können wir wirklich nur empfehlen. Wer zu Fuß zur Zugspitze will kann auch diesen Weg nehmen. Tip, Top!
Wir fuhren dann zum schlafen wieder unter die Schanze … nicht schön aber günstig :-P.

22.10.2019 – AlpspiX

Die letzte Nacht war etwas entspannter. Man gewöhnt sich offenbar an den Krach unter der Schanze. Für heute war noch nicht viel geplant. Wir wollten in ein Sportgeschäft und uns über Klettersteige für Anfänger informieren. Gesagt getan. Im Sportgeschäft wurden wir durch den Besitzer sehr gut beraten. Er empfahl uns den Klettersteig „Schöngänge“ und zurück über den „Nordwandsteig“. Da wir das an diesem Tag nicht mehr geschafft hätten fragten wir nach einer normalen Wandertour und bekamen eine gute Empfehlung. Wir fuhren mit der Alpsitzbahn auf den Berg. Hier gibt es eine Aussichtsplattform in Form eines X. Man kann da herrlich in die Tiefe schauen. Sehr beeindruckend. Nachdem wir das gesehen hatten gingen wir erst den allgemeinen Wanderweg (eher eine geschotterte Wanderautobahn) eine Weile entlang. Dabei kamen wir am Klettersteig vorbei und schauten uns den Einstieg an. Wir konnten uns überhaupt nicht vorstellen wo man da langgeht … aber irgendwie wirds schon gehen. Sehen wir dann morgen. Kurz danach bogen wir dann vom Hauptweg ab und begaben uns auf den Bernadein. Sofort waren wir wieder allein und der Weg war viel schöner als der Hauptwanderweg. Es ging in Serpentinen den Weg hinunter und hinunter und hinunter und ich dachte: irgendwann musste das alles wieder hoch. Der Weg war schön und die Felswand an der einen Seite gewaltig und beeindruckend. Wir kamen dann über eine Wiese und dann ging es wieder nach oben. Das war allerdings nicht so schlimm wie ich dachte. Der Weg führte an einer recht steilen Kante entlang und traf dann irgendwann wieder auf den Hauptweg der dann zur Kreuzeckbahn führte. Am Kreuzeckhaus gab es für uns etwas zu essen und nat. Kaffee bevor wir wieder runterfuhren. Unten angekommen ging es zum Sportgeschäft um unser Kletterzeug zu leihen. Wir bedankten uns beim Inhaber für die Empfehlung dieser tollen Tour. Dann ging es zum übernachten …. wer hätte das gedacht … zur Schanze 🙂

23.10.2019 – Klettersteig

Diese Nacht war wieder etwas aufregender. Nicht weil der Krach störte … nein, wir haben uns doch irgendwie Gedanken gemacht wie das mit dem Klettern so wird. Schaffen wir das? Kann etwas passieren? 
Nachdem wir uns gestärkt haben ging es los. Wir fuhren wieder mit der Bahn rauf und gingen zum Einstieg des Klettersteiges. Dort angekommen war der Puls schon das erste Mal am Anschlag. Es ging ziemlich Steil durchs Geröll. Nun legten wir unsere Sicherungen an und setzten die Helme auf. Irgendwie mulmig war uns immer noch. Nach einem kurzen Gespräch mit zwei anderen Wanderern, die uns Mut machten und auch anboten zu helfen wenn wir Probleme bekommen, wurde es besser und wir starteten. Die erste Zeit haben wir öfter gedacht: oh Gott, bloß nicht umdrehen oder abrutschen. Dann kamen die ersten Sicherungsseile, wir klickten uns ein und fühlten uns sofort besser. Leider waren die Seile nur von kurzer Dauer und die Kraxelei auf allen Vieren ging weiter. Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir dann zum eigentlichen Einstig und ab da waren die Sicherungsseile durchgängig. Viel besser. 
So kletterten wir ganz in Ruhe höher und höher. Immer wieder hielten wir inne um die tolle Aussicht zu genießen. Ca. 1h später waren wir dann auch schon oben am Gipfel des Beradeinkopfes (2143m). Hier rasteten wir wieder eine ganze Weile und genossen die Aussicht. Der Rückweg war deutlich einfacher. Es ging erst über Geröll und dann am Nordwandsteig zurück zur Bahn. Hier waren nur wenige Stellen wo wir unsere Sicherungen nutzen. Man ging direkt an einer steilen Wand entlang, kam durch Höhlen und hatte eine tolle Sicht. Der Hauptwanderweg war von dort oben schön zu sehen und die Menschen total klein. Auf dem Rückweg nahmen wir noch den Osterfeldkopf (2033m) mit. Zurück an der Bahn gab es wieder Kaffee und keinen Kaiserschmarrn (der war aus) :(. 
Eine sehr schöne Tour die Lust auf mehr solcher Abenteuer macht. Hier wäre dann als nächstes die Alpspitze (2628m) fällig.

24.10.2019 – Wank

Die letzte Nacht war ziemlich entspannt … unter der Schanze.
Nach der Tour gestern sollte es heute eigentlich nicht groß hoch und runter gehen. Unsere Seilbahnkarte war 3 Tage gültig und enthielt neben der Alpsitzbahn und der Kreuzeckbahn auch die Wankbahn. Dieser Berg ist nicht ganz so hoch (1780m) aber man hat von oben einen tollen Rundumblick. Er wird nicht umsonst Panoramaberg genannt. Da wir heute keine großen Steigungen wollten fuhren wir mit der Bahn zur Mittelstation um von dort um den Berg herum zur Esterberg Alm gehen. Der Inhaber des Sportgeschäftes meinte dass wäre mehr oder weniger gerade … wir meinten es geht stetig bergan ^^. Dort angekommen gab es deftiges Essen, Radler und Kaffee sowie Blick auf den Wank. Es sind von der Alm nur ca. 3,5km aber ca. 450hm und die Bedienung meinte das schafft man in einer Stunde. Eigentlich wollten wir da ja garnicht zu Fuß rauf aber was solls … Bewegung schadet nicht :). Und so machten wir uns auf den wirklich steilen Weg auf den Wank. Und es war steil … richtig steil. 1,5h später waren wir aber dann oben und der versprochene Panoramablick war wirklich super.

25.-27.10.2019 – Mainz und Marbung

Die letzten drei Tage unseres Urlaubes verbrachten wir ganz entspannt bei Verwandten in Mainz (Gruß an S.+M.+M., C.+M., S.+P.+M.) und Freunden in Marburg (Gruß an S.+H.).

Fazit

Die Alpen sind immer eine Reise wert.

Unser Tipp: Unbedingt die Höllentalklamm besuchen.